Gesundheit | David Arnold

Mineralwasser ist ein hypotonisches Getränk und fördert den menschlichen Mineralstoffhaushalt

Ohne eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr schaltet der Körper auf Sparflamme. Wie Sie Ihren Wasserhaushalt im Gleichgewicht halten und fit bleiben? Schluck für Schluck. Was sich einfach anhört, ist im Alltag gar nicht immer so leicht umzusetzen. Das weiss auch die diplomierte Ernährungs-Psychologische Beraterin Irene Held. Weshalb richtig trinken so wichtig ist und wie das im Alltag gelingt, erfahren Sie im gemeinsamen Interview.

Frau Held, der Mensch besteht zu einem grossen Teil aus Wasser. Welche Aufgaben übernimmt das Wasser in unserem Körper?

Wasser ist unsere Lebensgrundlage. Es ist Bestandteil aller Zellen und Körperflüssigkeiten, löst Nährstoffe aus der Nahrung, transportiert die Nährstoffe in alle Körpergewebe, quellt den Speisebrei und ist für die Regulierung der Körpertemperatur zuständig. Damit unser Körper funktioniert, ist Wasser unverzichtbar. Als Vergleich: Ohne Essen kann unser Körper zwei bis drei Wochen auskommen. Ohne zu trinken nur zwei bis drei Tage.

Was sind die Folgen von «falschem Trinken»?

Wir scheiden täglich etwa zweieinhalb Liter Flüssigkeit aus. Je nach Alter, Geschlecht und Körperbau variiert der Flüssigkeitsbedarf. Körperliche Anstrengung, Hitze, trockene Luft oder Krankheit sind weitere Faktoren, die den Bedarf beeinflussen. Was für alle gilt: Gleichen wir den Flüssigkeitsverlust nicht aus, kriegen wir das zu spüren.

Da unser Körper einen Moment braucht, bis die Flüssigkeit aufgenommen ist, können wir den Wasserverlust nicht sofort ausgleichen. Regelmässiges Trinken ist deshalb das A und O.

Irene Held, diplomierte Ernährungs-Psychologische Beraterin IKP

Mit Kopfschmerzen und Schwindel?

Müdigkeit, Konzentrationsschwäche, eingeschränkte Leistungsfähigkeit, Kopfschmerzen und Schwindel sind nur die altbekannten Anzeichen eines Flüssigkeitsmangels. Auch Gicht, Nierensteine, Verstopfungen oder Neigungen zu Harnwegsinfekten können auf eine chronisch unzureichende Wasserzufuhr zurückzuführen sein. In extremen Fällen kann es sogar zu Kreislaufversagen kommen.

Richtig trinken steigert also das Wohlbefinden. Wie trinkt man richtig?

Das Wichtigste ist die Regelmässigkeit. Im Gegensatz zu einem Kamel können wir Menschen keine Wasserreserven anlegen. Unser Körper nimmt pro Stunde nur etwa vier bis acht Deziliter Flüssigkeit auf. Deshalb gilt: Von morgens bis abends regelmässig Flüssigkeit tanken.

Das kann je nach Beruf und Lebenssituation einfacher oder schwieriger sein. Haben Sie Tipps?

Denken Sie bei der Tagesration der Flüssigkeit nicht in Litern, sondern in Gläsern. Bauen Sie mindestens sechs Gläser Wasser in Ihren Tagesablauf ein. Eines gleich frühmorgens, eines zu jeder Mahlzeit und ein paar wenige für Zwischendurch. Im Büroalltag ist es sicherlich einfacher, regelmässig zu einem Glas Wasser zu greifen, als in der Gastronomie oder auf dem Bau. Hier macht es Sinn, das Getränk an einem Ort zu platzieren, der häufig passiert wird. Eine schöne Flasche, Abwechslung im Geschmack oder eine Trink-App können ebenfalls eine Stütze sein.

Trinken leicht gemacht

So geht trinken richtig: Mit den Tipps von Irene Held, diplomierte Ernährungs-Psychologische Beraterin IKP.
  1. Regelmässiges Trinken hält fit: Trinken Sie mindestens sechs Gläser am Tag und bauen Sie diese fest in den Tagesablauf ein. Ein Wecker oder eine Trink-App erinnert Sie daran.

  2. Das Auge trinkt mit: Eine schöne Tasse oder Wasserflasche motiviert, die tägliche Flüssigkeitszufuhr zu decken.

  3. «Trinken Sie bereits nach dem Aufstehen das erste Glas Wasser. So starten Sie fit in den Tag» rät die Ernährungsberaterin.

  4. Versetzen Sie Ihren Gaumen ins Staunen: Peppen Sie Ihr Wasser mit frischen Früchten, Zitrone oder Ingwer auf.

  5. Mit Wasser verdünnte Obst- und Gemüsesäfte sind optimale Sportlergetränke, da sie nicht nur Flüssigkeit, sondern auch wichtige Vitamine und Mineralien liefern.

Kommt es darauf an, was wir trinken?

Getränke sollen den Durst löschen und unsere Wasserverluste ausgleichen. Grundsätzlich zählt jede Flüssigkeit. Wasser und Mineralwasser sowie ungezuckerte Früchte- und Kräutertees eignen sich besonders als Flüssigkeitslieferant.

Zu beachten ist auch, dass unser Körper nicht nur Wasser verliert, sondern auch Mineralien. Natürliches Mineralwasser ist ein hypotonisches Getränk. Das heisst, dass die Konzentration aller gelösten Teilchen tiefer ist als jene im Blut. Dadurch kann der Körper sowohl die Flüssigkeit als auch die Mineralien gut aufnehmen. Mineralwasser ist deshalb ein toller Durstlöscher und dient der Flüssigkeitszufuhr sowie dem Ausgleich des Mineralstoffhaushalts.

Natürliches Mineralwasser ist hypotonisch. Das heisst, die Mineralstoffkonzentration ist geringer als jene im Blut. Dadurch können Mineralien und Wasser optimal vom Körper aufgenommen werden – der perfekte Durstlöscher.

Irene Held, diplomierte Ernährungs-Psychologische Beraterin IKP

Apropos isotonische Getränke: Was raten Sie körperlich aktiven Personen?

Gerade beim Sport oder hoher körperlicher Anstrengung ist ein Flüssigkeitsnachschub nötig. Da durchs Schwitzen auch Salz verloren geht, ist ein Mineralwasser mit hohem Natriumanteil spannend. Auch mit Wasser verdünnte Obst- und Gemüsesäfte liefern wichtige Vitamine und Mineralien und eignen sich sehr gut als durstlöschende und gesunde Sportlergetränke.

Sie haben den Salzverlust angesprochen. Wie sieht es mit weiteren Mineralien aus?

Ähnlich wie bei körperlich aktiven Menschen verhält es sich bei Personen mit erhöhtem Kalzium-Bedarf. Dazu gehören zum Beispiel Schwangere, Stillende, Senioren oder Jugendliche. Für diese ist ein Mineralwasser mit einem hohen Kalziumgehalt eine interessante Ergänzung zu einer ausgewogenen Ernährung.

 

Wussten Sie schon?

  • Der menschliche Körper kann lediglich vier bis acht Deziliter Wasser pro Stunde aufnehmen.

  • Es gibt Leute, die Hunger mit Durst verwechseln.

  • Mineralien sind unentbehrlich für einen reibungslosen Ablauf zahlreicher Stoffwechselprozesse: Beispielsweise die Regulation des Wasserhaushalts, Säure-Base-Haushalt, Aufbau von Knochen, Zähnen, Blutzellen und Hormonen, Reizübertragung im Nervensystem, Aktivierung von Enzymen.

David Arnold | Leiter Kommunikation, Verband Schweizerischer Mineralquellen und Soft-Drink-Produzenten

Weitere Informationen

Irene Held ist diplomierte Ernährungs-Psychologische Beraterin IKP. Aktuell ist die diplomierte Betriebsökonomin in eigener Praxis in Dübendorf tätig.
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