Herkunft | David Arnold

Zur Besuch in der Schweizer Mineralquelle mit dem höchsten Calciumgehalt

Die Interessengemeinschaft (IG) Mineralwasser ist ein Zusammenschluss von Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Politik. Sie engagiert sich für das Naturprodukt Mineralwasser, das am Ort der Quelle in ursprünglicher Form abgefüllt wird. Nationalrat Martin Candinas ist seit 2017 Präsident der IG Mineralwasser. Am 2. September 2020 hat er die Adelbodner Mineralquellen besucht und mit Geschäftsführer Patrick Marti über aktuelle Themen gesprochen.

Patrick Marti, bei den Adelbodner Mineralquellen werden mehrere Bauprojekte umgesetzt. Was wird genau gebaut, und wie kommen die Arbeiten voran?

Seit 2018 erweitern wir das bestehende Gebäude durch einen zweigeschossigen Lageranbau. Die Lagerkapazität steigt mit dieser Erweiterung um 2’500 Quadratmeter. Mit zwei ergänzenden Wassertanks, die je 150 Kubikmeter fassen, wird die Abfüllkapazität zusätzlich gesteigert. In der letzten Bauetappe wird die bestehende Lagerhalle mit einem zusätzlichen Stockwerk versehen. Hier finden künftig die Büros der Administration und der Geschäftsleitung Platz. Die Bauarbeiten werden Anfang 2021 abgeschlossen sein.

 

Mit welchen Herausforderungen sehen sich die Adelbodner Mineralquellen aktuell konfrontiert?

Der Mineralwassermarkt ist ein Verdrängungsmarkt, wobei hier das Ausland am meisten drückt. Die Rahmenbedingungen auf dem Markt sind im Wandel und es gilt hier, immer einen Schritt voraus zu sein. Bei uns sind aktuell diverse Projekte am Laufen. Das Unternehmen, die Marken Adelbodner und Adello sind klimaneutral. Zusammen mit Climate Partner analysieren wir unser Unternehmen regelmässig und leiten weitere Massnahmen daraus ab. Als Beispiel dürfen wir die neue Solaranlage nennen, die im Zuge des Neubaus installiert wird. Damit können wir mit 100 Prozent erneuerbarer Energie produzieren.

Adelbodner Mineralwasser ist stark mineralisiert und weist nebst einem hohen Magnesiumgehalt den höchsten Kalziumgehalt der Schweiz auf. Das verleiht ihm einen besonderen Geschmack.

Eine aktuelle Herausforderung ist auch der Umgang mit dem Coronavirus. Wir arbeiten nach wie vor im Drei-Schicht-Betrieb, um eine Durchmischung der Teams zu verhindern. Weiter fordert uns der Umsatzeinbruch in der Gastronomie und die Absage vieler Events heraus. Dies ist nach wie vor spürbar. Trotzdem schauen wir optimistisch nach vorne und freuen uns auf die Zeit, die nach Corona kommt – oder die neue Normalität!

Ein Standortnachteil beschäftigt uns schon seit Jahren: Die Kantonsstrasse Frutigen-Adelboden ist eine logistische Schwierigkeit. Für 40-Tonner ist diese nämlich nicht zugelassen. Der Grund sind diverse Passagen, die keine ausreichende Tragfähigkeit aufweisen. Für uns stellt dies auch ein Nachteil im Wettbewerb dar. Wir suchen deshalb mit den zuständigen Behörden regelmässig den Dialog und hoffen auf eine Lösung in der Zukunft.

 

Wie schätzen Sie die Zukunft des Schweizer Mineralwassermarktes ein?

Der Anteil von importiertem Mineralwasser auf dem Schweizer Markt nimmt stetig zu. Während das importierte Mineralwasser 1995 noch etwa 17 Prozent ausmachte, waren es 2019 bereits 43,5 Prozent. Darunter sind auch Billigprodukte. Unser Adelbodner Mineralwasser ist im oberen Preissegment positioniert und konkurriert mit anderen namhaften Mineralwässern, die unter anderem global tätigen Konzernen gehören. Insgesamt bietet die Schweiz ein breites Angebot an erstklassigem Mineralwasser. Produkte von hoher Qualität mit einer interessanten Geschichte werden auch in Zukunft gefragt sein.

Welches sind die besonderen Vorzüge von natürlichem Mineralwasser?

Natürliches Mineralwasser wird am Ort der Quelle so abgefüllt, wie es den Felsen entspringt. Das heisst, Konsumentinnen und Konsumenten wissen genau, was sie trinken. Auf der Etikette ist der Inhalt klar deklariert. Die Inhaltstoffe bleiben konstant und bestimmen damit die «DNA» eines Mineralwassers. Adelbodner Mineralwasser ist stark mineralisiert und weist nebst einem hohen Magnesiumgehalt den höchsten Kalziumgehalt der Schweiz auf. Das verleiht ihm einen besonderen Geschmack. Zudem profitieren die Konsumentinnen und Konsumenten von wichtigen Mineralien, die der Körper nicht selber bilden kann und zu sich nehmen muss.

 

Welche Erwartungen und Wünsche haben Sie an die IG Mineralwasser?

Ziel der IG Mineralwasser ist es, Mineralwasser mit all seinen Vorzügen und seinem ausgewiesenen Mehrwert zu schützen und dafür zu sorgen, dass es seinen verdienten Platz als wertvolles Lebensmittel behält. In dieser Hinsicht sind wir mit der Arbeit der IG Mineralwasser sehr zufrieden. Leider glauben noch immer viele Leute, dass Mineralwasser einfach abgefülltes Wasser mit oder ohne Kohlensäure ist. Mineralwasser ist aber mehr als Wasser. Vor diesem Hintergrund ist es uns wichtig, dass die IG Mineralwasser das Wissen fördert, dass jedes Mineralwasser ein individuelles Naturprodukt von ausgezeichneter Qualität ist.

 

Auf welchem Weg haben Sie beruflich zum Mineralwasser gefunden?

In der Lebensmittelbranche bin ich gross geworden. Nach der Grundausbildung zum Bäcker-Konditor habe ich den klassischen Weg im Verkauf und Marketing beim amerikanischen Familienunternehmen Mars eingeschlagen. Der weitere Weg führte über ein traditionelles Schweizer Unternehmen, den Milchverarbeiter Emmi. Mit Adelbodner bin ich zum Ursprung zurückgekehrt. Zum einen ist mir Adelbodner als gebürtiger Frutiger seit meiner Kindheit ein Begriff, zum anderen ist Mineralwasser ein Naturprodukt erster Güte.

David Arnold | Leiter Kommunikation, Verband Schweizerischer Mineralquellen und Soft-Drink-Produzenten

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