Doch nicht alles, was prickelt und durchsichtig in Flaschen erhältlich ist, ist auch natürliches Mineralwasser. «Natürliches Mineralwasser» ist ein rechtlich geschützter Begriff, die Definition ist in der Verordnung des EDI über Getränke festgehalten:
Natürliches Mineralwasser ist mikrobiologisch einwandfreies Wasser, das seinen Ursprung in einer unterirdischen Schicht oder Lagerstätte hat und aus einer Quelle gewonnen wird, die über eine oder mehrere natürliche oder künstliche Austrittsstellen erschlossen ist.
Natürliches Mineralwasser zeichnet sich laut der Verordnung durch die «besondere geologische Herkunft, die Art und Menge der mineralischen Bestandteile und die ursprüngliche Reinheit» aus. Ausserdem müssen Charakteristiken wie die Zusammensetzung oder die Temperatur konstant bleiben – auch bei natürlichen Schwankungen, die durch Wetter und Jahreszeiten bedingt sein können. Diese Charakteristiken müssen mit wissenschaftlich anerkannten Verfahren bestimmt werden.
Natürliches Mineralwasser muss so gefasst und abgefüllt werden, dass die naturgegebenen Eigenschaften, welche das Wasser am Quellaustritt besitzt, erhalten bleiben. Insbesondere muss die Quelle am Austrittsort gegen Verunreinigung geschützt sein.
Im Gegensatz zu Leitungswasser darf natürliches Mineralwasser nicht behandelt oder mit Zusätzen versehen werden.
Jedes Mineralwasser ist einzigartig in der Zusammensetzung seiner Mineralien, die es auf der jahrelangen Reise durch Fels- und Gesteinsschichten aufgenommen hat. Diese Reise kann mehrere Jahrzehnte dauern. Natürliches Mineralwasser enthält wichtige Mineralien und Spurenelemente, die der menschliche Körper selbst nicht bilden kann. Ein Liter kann mehrere tausend Milligramm Mineralien enthalten – einige Wässer enthalten fast doppelt so viel Magnesium wie eine Banane. Neben Magnesium sind die häufigsten Stoffe Calcium und Natrium. Da die Mineralien im Wasser bereits gelöst sind, kann der menschliche Körper sie besonders schnell aufnehmen.
Viele Mineralwasserarten enthalten von Natur aus Kohlendioxid, also Kohlensäure. Die Kohlensäure sorgt für ein angenehm frisches Prickeln und macht Flüssigkeiten länger haltbar. Pro Kopf werden in der Schweiz jährlich 115 Liter Mineralwasser getrunken. Etwa ein Drittel dieser Menge entfällt auf stilles Mineralwasser. Besonders in der Gastronomie geht der Trend in Richtung kohlensäurearmer Mineralwässer. Rein qualitativ gibt es allerdings keinen Unterschied – ob man lieber «mit» oder «ohne» trinkt, ist und bleibt Geschmacksache.
Natürliches Mineralwasser: naturbelassenes Wasser, das an der Quelle abgefüllt wird und sich durch eine gleichbleibende Zusammensetzung an Mineralien auszeichnet.
Quellwasser: Grundwasser, das an der Quelle abgefüllt wird. Es zeichnet sich jedoch nicht durch eine besondere Zusammensetzung an Mineralien aus.
Leitungswasser: stammt aus verschiedenen Wasservorkommen und wird vielfach aufbereitet und chemisch behandelt, sodass es den gesetzlichen Hygienevorschriften entspricht und genusstauglich ist.