Um Nudeln zu kochen, fügen Sie dem Kochwasser etwas Salz bei. Das Salz löst sich langsam auf, wird unsichtbar – doch das Salz und sein Geschmack bleiben dem Wasser erhalten. Der Mineralisierungsprozess kommt diesem Auflösungsprozess sehr nahe: Auf dem Weg durchs Erdinnere löst Wasser allmählich Teile des Gesteins auf und nimmt sie mit auf seine weitere Reise.
Wärme ist ein wichtiger Faktor
Wie viele Mineralien sich im Wasser auflösen, hängt von verschiedenen Bedingungen ab. Neben der Temperatur des Erdinneren spielt auch die Fliessgeschwindigkeit eine Rolle. Grundsätzlich gilt: Je wärmer das Wasser, desto mehr Mineralstoffe können aus dem Boden gelöst und aufgenommen werden. Karbonatgesteine – auch als Kalkstein bekannt – sind die Ausnahme, sie lösen sich bei kälteren Temperaturen besser. Und je langsamer das Wasser fliesst, desto mehr Zeit hat es, auf seinem Weg Spurenelemente und Mineralien aufzunehmen.
Wasser verändert sich fortlaufend
Mineralwasser nimmt auf seiner natürlichen Reise durch die Gesteinsschichten nicht nur Mineralien auf – es kann sie auch austauschen: Wasser, das beispielsweise in einer höher gelegenen Gesteinsschicht Natrium aufnimmt, kann es in einer tieferen Schicht wieder an das Gestein abgeben. Im Gegenzug nimmt es Kalzium auf. Je mehr Gesteinsschichten das Wasser durchquert, desto vielfältiger ist sein Umwandlungsprozess.
Vielfalt in den Tiefen der Erde
Das Wechselspiel verschiedener Bedingungen ist für die Mineralisierung in natürlichem Mineralwasser zuständig. Je nach Beschaffenheit der Gesteinsschichten, die das Mineralwasser durchflossen hat, sind Mineralstoffe und Spurenelemente in unterschiedlicher Zusammensetzung enthalten. Dennoch haben natürliche Mineralwässer eines gemeinsam: Sie werden von der Natur allein gereinigt und sind ab Mineralquelle mikrobiologisch einwandfrei geniessbar.
Die Mineralisierung der Schweizer Mineralwässer
Die meisten Mineralwässer enthalten 400 bis 2000 mg Mineralstoffe und Spurenelemente pro Liter. Die Mineralisierungstabelle des Verbandes Schweizerischer Mineralquellen und Soft-Drink-Produzenten (SMS) bietet eine gute Übersicht.